Der Bundesverband Abonnement e.V. formuliert fünf Forderungen an die künftige Bundesregierung

21.02.2025

Vorstandsvorsitzender Martin Lange
Vorstandsvorsitzender Martin Lange

Es ist bereits 12 Uhr – der frei finanzierten Presse steht das Wasser bis zum Hals! Wettbewerbsnachteile gegenüber den internationalen Plattformen, mangelhafte digitale Infrastruktur sowie rechtliche und bürokratische Hürden schränken die Monetarisierung der freien Presse immer mehr ein und gefährden damit letztlich die Demokratie. 

Der Bundesverband Abonnement e.V. hat daher im Sinne seiner Mitglieder 5 zentrale Forderungen an eine neue Bunderegierung formuliert

1. Null Prozent Mehrwertsteuer auf Medienangebote! Was gut und wichtig für Demokratie und Gesellschaft ist, muss auch so behandelt werden. Dieser Schritt würde dazu beitragen, dass unabhängiger und hochwertiger Journalismus finanzierbar bleibt.

2. Bürokratieabbau! Die überbordende Bürokratie aus der Datenschutz Grundverordnung (DSGVO) ist teilweise zum Selbstzweck und Geschäftsmodell geworden. Sie sollte deutlich reduziert werden und sich auf das eigentliche Ziel, den Schutz personenbezogener Daten, konzentrieren. Dies gilt auch für die Prozesse um Transaktionserlöse mit Medienanageboten, z.B. bei Dokumentation und Widerrufsinhalten.

3. Leitbild des mündigen, durchschnittlich informierten und verständigen Verbrauchers als Grundlage für die Gestaltung ordnungspolitischer Rahmenbedingungen im Mediensektor! Das heißt auch, Preisvorteile, Rabatte und Kombi-Angebote im Abonnement im Mediensektor zuzulassen und den Verbraucherinnen und Verbrauchern die Entscheidungsfreiheit zu lassen.

4. Verzicht auf Bestätigungslösung und Korrektur der „Fairen Verbraucher-verträge“! Es gibt mit den bisherigen Regelungen, insbesondere dem Widerrufsrecht, bereits einen ausreichenden Schutz. Die diskutierte Neuregelung, telefonisch geschlossene Verträge seitens der Kundinnen und Kunden nochmals schriftlich bestätigen zu lassen, wäre auch für die Verbraucherinnen und Verbrauchern anstrengend und irreführend. Hinzu kommt: Erstkontakt ist Erstkontakt und keinVertrag. Ein Vertrag entsteht erst nach dem Erstkontakt (Probeabo) und löst damit erst die Vertragslaufzeit aus.

5. Moderne und stabile technologische Rahmenbedingungen! Zur Sicherung und Förderung digitaler Infrastrukturen für den Mediensektor bedarf es der digitalen Transformation im Verlagswesen. Sie erfordert moderne und stabile technologische Rahmenbedingungen. Die Bundesregierung sollte den Ausbau digitaler Bezahlsysteme, Abo-Plattformen und vertrauenswürdiger Identifikationslösungen aktiv unterstützen, um die Monetarisierung von Inhalten zu erleichtern. Gleichzeitig müssen faire Wettbewerbsbedingungen gegenüber internationalen Plattformen wie Google und Meta geschaffen werden, um Medienhäusern eine nachhaltige wirtschaftliche Perspektive zu ermöglichen.

„Hier ziehen wir konsequent mit den anderen Verbänden an einem Strang. Zusätzlich ist es unser Ziel, auf die Herausforderungen des Abonnements und der damit verbunden rechtlichen Einschränkung hinzuweisen. Unser gemeinsames Ziel sollte eine vielfältige, bunte Presselandschaft sein, die allerdings einer soliden geschäftlichen Grundlage bedarf“, erklärt Martin Lange, Vorsitzender des Vorstands des Bundesverbandes Abonnement.

 

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